Ausgabe Juni 2020
AUSZUG AUS DEM INHALT:
TITELTHEMA
Freihandelsabkommen der Europäischen Union – Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei den Ursprungsregeln
Die Europäische Union (EU) unterhält derzeit rund 40 Freihandelsabkommen mit nahezu 80 Staaten der Erde. Mit Vietnam wird in diesem Jahr ein weiteres Abkommen hinzukommen. Und mit einigen Ländern, wie z. B. Australien und Neuseeland, bzw. Gebieten wie den MERCOSUR steht die EU in Verhandlungen. Eines der wesentlichen Inhalte dieser Abkommen ist die gegenseitige Gewährung von Zollvorteilen auf der Grundlage der Ursprungseigenschaft der Waren. Die materiellen Anforderungen zur Bestimmung des Ursprungs sowie die Ursprungsnachweise sind in den Abkommen geregelt. Der Umgang damit stellt viele Exporteure wie auch deren Zulieferer vor Herausforderungen, da es bei den Abkommen keine Einheitlichkeit gibt.
EXPORT- UND ZOLLPRAXIS KOMPAKT
Zollvollmacht und Rechnungskontrolle – Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Allein in Deutschland werden jährlich über 240 Mio. Zollanmeldungen angemeldet und bearbeitet. Unternehmen bzw. Wirtschaftsbeteiligte lassen sich hierbei oft durch Dienstleister vertreten. Der Vertreter formuliert diesbezüglich die Zollanmeldungen und führt die formellen Abwicklungen i. S. d. Auftraggebers durch. Für den Inhalt der Zollanmeldungen und den ordnungsgemäßen Ablauf der Zollverfahren bleibt grundsätzlich der Anmelder (Einführer und Ausführer) verantwortlich. Im eigenen Interesse müssen sich die Unternehmen über ihre zoll- und steuerrechtlichen Verantwortungen bewusst sein und die rechtlich erforderlichen und prüfungsrelevanten Maßnahmen ergreifen.
Praxisreihe: SAP®R3 und Zoll – Die häufigsten „Missverständnisse“
SAP® zählt wohl zu den am meist genutzten ERP-Systemen der Welt. Deshalb liegt der Schluss nahe, dass mit dem Entscheid hin zu SAP® die Zollwelt mit Leichtigkeit bewältigt werden kann – doch ohne Ihr Zutun wird die Realität eine andere sein!
Ausfuhrverantwortlicher vs. Exportkontrollbeauftragter – Diese Unterschiede und Schnittstellen gibt es
Ausfuhrverantwortlicher, Ausfuhrbeauftragter, Exportverantwortlicher, Exportbeauftragter. Bei der Diskussion der innerbetrieblichen Export-Compliance-Organisation fallen viele Begriffe, die im Eifer des Gefechts schon mal durcheinandergeraten oder deren Bedeutung und Abgrenzung nicht mehr ganz klar sind. Dieser Beitrag soll Ordnung in dieses Begriffswirrwarr bringen.
Compact with Africa – Praktische Hinweise zu Exporten und Exportfinanzierung
Der „Compact with Africa“ soll private Investments in ausgewählten afrikanischen Ländern fördern und deren wirtschaftliche Beziehung zu deutschen Unternehmen vereinfachen. Doch welche Instrumente werden konkret angeboten? Und wie können deutsche Unternehmen davon profitieren?
Gefahrgut – Rechtsvorschriften für Verpackung und Beförderung
Hersteller, Transportunternehmen und Krankenhäuser müssen sich seit Kurzem mit der Verpackung und Beförderung von möglicherweise mit SARS-CoV-2 belasteten Stoffen sowie mit Hygieneprodukten auseinandersetzen. Diese stellen Gefahrgut dar. Daneben bleibt die Verpackung und Beförderung von Lithiumbatterien für Unternehmen vieler Branchen weiterhin eine ernst zu nehmende Herausforderung.
ARBEITSHILFEN
Checkliste zu Zollvollmacht, Rechnungskontrolle und Archivierung
Checkliste zu SAP®R3 und Zoll
Checkliste zur Stellenbeschreibung eines Exportkontrollbeauftragten
Übersicht zu den makroökonomischen Daten ausgewählter Compact-LänderCheckliste Name
LÄNDERHINWEISE
Vietnam
ENGLISH FOR BUSINESS
The Customs Trader Portal – Electronic interaction with EU customs administrations
NACHGEFRAGT
Außenwirtschaft studieren? – Neue Möglichkeiten für die Fachkräfte von morgen
Um für die Arbeit in einer Zollabteilung gerüstet zu sein, kann man sich aktuell über mehrere Wege Wissen aneignen. Neben der Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann oder zum Kaufmann für Speditions- und Logistikdienstleistung, die das Thema Zoll jedoch meist nur an der Oberfläche behandeln, gibt es auch Lehrgänge oder Seminare, die die relevanten Kenntnisse vermitteln. In Augsburg gibt es schon bald eine weitere Möglichkeit: mit dem neuen Studiengang „Customs and Foreign Trade Management“.
Exporteinbruch und schlechte Aussichten
Geringe Nachfrage und Lieferkettenprobleme machen Unternehmen zu schaffen
Nachdem sich im Februar bereits erste Effekte der Corona-Pandemie im Warenverkehr mit der VR China gezeigt hatten, sind die Exporte im März 2020 nun um 7,9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Der Außenhandel mit den EU-Staaten ist ebenfalls stark rückläufig.
Entsprechend befindet sich die Stimmung unter den deutschen Exporteuren im freien Fall. Die ifo Exporterwartungen der Industrie sind im April von -19,0 auf -50,0 Punkte abgestürzt. Laut ifo Institut ist dies der niedrigste jemals gemessene Wert. Neben der Automobilindustrie und dem Maschinenbau geht nun auch die Chemische Industrie davon aus, dass auf sie deutliche Umsatzrückgänge beim Auslandsgeschäft zukommen.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt, waren die Exporte im März 2020 um 7,9 % und die Importe um 4,5 % niedriger als im März 2019. Im März 2020 wurden von Deutschland Waren im Wert von 108,9 Mrd. Euro exportiert und Waren im Wert von 91,6 Mrd. Euro importiert.
Für deutsche Exportunternehmen heißt es jetzt: Durchhalten!
Wir unterstützen Sie mit praxisnahen Fachbeiträgen, die Ihnen im Exportgeschäft helfen, u. a. zu diesen Themen:
- Zollvorteile nutzen: Bringen Sie sich zu den Freihandelsabkommen und der geschickten Nutzung von Präferenzen auf aktuellen Stand – im Titelthema dieser Ausgabe.
- Innerbetriebliche Organisation optimieren: So grenzen sich Ausfuhrverantwortliche von Exportkontrollbeauftragten ab.
- Brennpunkt Gefahrgut: Ob Hygiene- und medizinische Produkte, infektiöses Material oder Lithiumbatterien – beachten Sie die aktuellen Vorschriften zur Beförderung.
Viel wertvollen Input beim Lesen der Juni-Ausgabe 2020!
Bleiben Sie gesund!
Gabriele Götz
Chefredaktion ZOLL.EXPORT