Ausgabe Oktober 2023

AUSZUG AUS DEM INHALT:

TITELTHEMA
Lieferantenerklärungen – Tipps und Tricks für die Praxis
Alle Jahre wieder – so könnte man meinen – beschäftigen sich Unternehmen mit dem leidigen Thema der „Lieferantenerklärungen“. Man spricht auch mittlerweile von der sog. „Lieferantenerklärungssaison“, welche meist im Oktober/November beginnt. Dieser Artikel soll die wichtigsten Fragestellungen aus der Praxis näher beleuchten und eine Hilfestellung für alle sein, die sich (wieder) mit dem Thema im Unternehmen beschäftigen „dürfen“.

EXPORT- UND ZOLLPRAXIS KOMPAKT
ATLAS-Ausfuhr – Ablauf in der Praxis und Neuerungen durch AES 3.0
Wie funktioniert die Ausfuhr mit dem Zollverfahren ATLAS und welche Besonderhei­ten müssen Beachtung finden? Dieser Artikel erläutert, wie das Ausfuhrverfahren abläuft, welche Vereinfachungen es gibt und welche Änderungen durch den Wechsel auf AES 3.0 im Jahr 2023 resultieren.

Zollprozesse einfach organisiert und digitalisiert – Mit den richtigen Tools und sorgfältiger Planung schneller ans Projektziel
Die Abwicklung von Zollprojekten kann komplex und zeitaufwendig sein, muss sie aber nicht. Häufig beschränken sich Maßnahmen zur Digitalisierung und Optimierung auf die Schnittstelle zwischen den ERP-Systemen und ATLAS. Zollprozesse und die tägliche Organisation der Aufgaben finden jedoch auch außerhalb der großen Sys­temlandschaften statt. Wir wollen mit diesem Beitrag Tipps geben, wie Zollprozesse und Projekte anderweitig digital organisiert und optimiert werden können.

Eintarifierung von Ersatzteilen für Maschinen – Ein Ersatzteil – eigene Tarifnummer oder Teil der Maschine?
Die Eintarifierung von Ersatzteilen, insbesondere für Maschinen, erscheint manchmal zufällig: Bekommt das Ersatzteil eine eigene Tarifnummer oder ist es ein Teil einer Maschine? Dabei sind verschiedene Kriterien, die sich z. B. aus den Positionsüber­schriften oder den Anmerkungen ergeben, im Detail zu berücksichtigen. Es wird auf­gezeigt, wie anhand verschiedener Prüfschritte eine Lösung gefunden werden kann.

Bi- und multilaterale Handelsabkommen – Status quo und wo die EU im Wettbewerb um Handelspräferenzen steht
Zur Liberalisierung des Handels über die WTO-Ebene hinaus streben derzeit zahl­reiche Länder den Abschluss von bi- und multilateralen Freihandelsabkommen an. Allein die Europäische Union (EU) hat über ein Dutzend Abkommen abgeschlossen oder ist in Verhandlungen. Die Freihandelsabkommen der jüngeren Generation umfassen nicht nur handels-, sondern auch umwelt- und sozialpolitische Dimensionen, damit üben sie Reformdruck auf ältere Abkommen aus. Jedoch lassen sich nicht mit allen strategisch wichtigen Partnern Abkommen schließen und alternative Wege müssen gefunden werden.

Materialengpässe oder Entspannung? – Echte Erholung sieht anders aus, eine Zweiteilung der Industrie ist zu erkennen
Immer noch knapp jedes dritte deutsche Industrieunternehmen klagt weiterhin über Materialknappheit. Laut ifo-Institut berichteten im Juni 2023 31,9 % (Vergleich Mai: 35,3 %) über Engpässe. Somit wird der langfristige Mittelwert von 15,2 % um mehr als das Doppelte übertroffen. Zudem kann die Entspannung kaum über den Stimmungs­abschwung in der Industrie hinwegtäuschen. Aufträge können zwar wieder schneller abgearbeitet werden, aber im Moment kommen spürbar weniger Aufträge herein.

Alternativer Ausgangsvermerk bei nicht erledigten ATLAS-Verfahren – Erleichterung sieht anders aus
Automatisierte ATLAS-Ausfuhrverfahren gelten aus zollrechtlicher Sicht erst dann als erledigt, wenn die Ausfuhrzollstelle (Binnenzollstelle) von der Ausgangszollstelle (Grenzzollstelle) per „Ausgangsbestätigung/Kontrollergebnis“ über die Verfahrenser­ledigung informiert wurde. Das geschieht regelmäßig dann, wenn die Güter nachge­wiesenermaßen das Gebiet der Europäischen Union verlassen haben.

ARBEITSHILFEN
Checkliste zu ein- und ausgehenden Lieferantenerklärungen
Checkliste zum Ablauf der ATLAS Ausfuhr und Neuerungen durch AES 3.0
Checkliste zur Eintarifierung von „Ersatzteilen“ für Maschinen

LÄNDERHINWEISE
Ghana

ENGLISH FOR BUSINESS
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Nun ist es amtlich. Gemessen am Außenhandelsumsatz ist das Vereinigte Königreich dem Statistischen Bundesamt zufolge erstmals seit 1950 nicht mehr im Ranking der zehn wichtigsten Handelspartner Deutschlands vertreten. Im vergangenen Jahr ver­drängte Tschechien unsere britischen Nachbarn auf Platz 11 der deutschen Außen­handelspartner. Zwar ist ein weiterer Abstieg vorerst nicht in Sicht, aber die Auswirkungen des Brexits haben sich dennoch negativ auf den deutsch-britischen Handel ausgewirkt. Bei den außereuropäischen Handelsbeziehungen der Briten sieht es derzeit nicht besser aus. Die Beziehungen zu China sind seit dem G7-Gipfel in Japan frostiger als je zuvor und die Aussicht auf ein britisch-amerikanisches Freihandelsab­kommen ist nach wie vor in weiter Ferne.

Die Lieferantenerklärungssaison beginnt!
Bringen Sie sich jetzt auf aktuellen Stand und vermeiden Sie klassische Fehler

Alle Jahre wieder beschäftigen sich Unternehmen mit dem Thema der „Lieferantenerklärungen“. Meist fällt die Hauptarbeit einmal im Jahr an, und dann kommt man schnell ins Schlingern: Wie war das noch mal mit den Präferenzabkommen? Wie lange ist der Gültigkeitszeitraum? Muss für Lagerware jedes Jahr eine „neue“ Erklärung angefordert werden?

Wenn sich ein Unternehmen dazu bereit erklärt, die Präferenzursprungseigenschaft (s)einem Kunden zu erklären, dann muss dies gewissenhaft geschehen. Falsche Ursprungsangaben in einer Lieferantenerklärung können dazu führen, dass ein ausgestellter Präferenznachweis im Bestimmungsland nicht anerkannt wird und die Ware nachverzollt werden muss. Diese „Nacherhebungen“ werden für Unternehmen zu unliebsamen Kosten, da dies mitunter nicht im Voraus in der Preiskalkulation erfasst wurde. Auch leidet dadurch die Lieferanten-Kunden-Beziehung, da der Kunde darauf vertraut hat, dass Sie ihm eine Präferenzware liefern.

Es gibt also viele Gründe, sich (wieder) einmal mit den Lieferantenerklärungen zu beschäftigen und sich auf aktuellen Stand zu bringen. In unserem Titelthema „Lieferantenerklärungen – Tipps und Tricks für die Praxis“ finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen und Hilfestellungen zur konkreten Umsetzung.

Zudem haben wir viele weitere Themen für Sie – unter anderem:

  • ATLAS-Ausfuhr – Ablauf in der Praxis und Neuerungen durch AES 3.0
  • Eintarifierung von Ersatzteilen für Maschinen: Ein Ersatzteil – eigene Tarifnummer oder Teil der Maschine?
  • Bi- und multilaterale Handelsabkommen – Status quo und wo die EU im Wettbewerb um Handelspräferenzen steht

Ich wünsche Ihnen gute Nerven in der heißen Phase der Lieferantenerklärungen und viel Freude beim Lesen der Oktober-Ausgabe 2023!

Ihre Kristina Schnitzlein
Chefredaktion ZOLL.EXPORT