Ausgabe August 2024

AUSZUG AUS DEM INHALT:

TITELTHEMA
Präferenzkalkulation – Erläuterung der Feinheiten und Variationsmöglichkeiten anhand von Fallbeispielen
Unternehmen, die Zollpräferenzen nutzen wollen, stehen vor komplexen Herausforderungen aufgrund unterschiedlicher internationaler Handelsabkommen. Eine sorgfältige Wirtschaftlichkeitsanalyse ist notwendig, um den hohen administrativen Aufwand und mögliche Risiken abzuwägen. Solche Analysen führen oft zu maßgeschneiderten, aber wirtschaftlich fragwürdigen Lösungen, die aufgrund spezifischer Kundenanforderungen dennoch umgesetzt werden müssen. Ziel des Beitrags ist es, die Grundlagen und Besonderheiten der Berechnung von Zollpräferenzen anhand von Beispielen aufzuzeigen.

EXPORT- UND ZOLLPRAXIS KOMPAKT
Cross-funktionale Risikoanalyse – Setzen Sie den Rahmen für Ihr Internal Compliance Program!
Insbesondere Exportkontrollbeauftragten im Mittelstand verbleibt aufgrund starker Einbindung ins operative Geschäft meist nur wenig Zeit für strategische Aufgaben, wie bspw. das Durchführen einer strukturierten Risikoanalyse. Diese ist jedoch ein wichtiger Indikator, um den Umfang und die Detailtiefe eines innerbetrieblichen Exportkontrollsystems angemessen kalibrieren zu können. Dieser Artikel soll daher als Handreichung für eine zuverlässige Vorgehensweise bei der Ermittlung des unternehmensindividuellen Risikoprofils und der anschließenden Risikoanalyse dienen.

Grüne Bohnen – Ansätze für EUDR-Compliance am Beispiel Kaffee
Der nahende Anwendungsbeginn der EU-Anti-Entwaldungsverordnung Ende des Jahres bedeutet für viele Unternehmen große Aufwände bei der Vorbereitung. Am Beispiel einer Kaffeelieferkette fasst dieser Artikel die wesentlichen Herausforderungen zusammen und beleuchtet Ansätze, ihnen zu begegnen. Ein praxisnahes Forschungsprojekt des Fraunhofer IML zeigt auf, dass Lösungen auch abseits von kommerziellen Angeboten zu finden sind.

Eintarifierung von Warenzusammenstellungen – Einzelne Tarifnummer oder Warenmehrheit: Was ist die Entscheidungsgrundlage?
Bei der Eintarifierung von Zusammenstellungen verschiedener Waren für den Einzelverkauf ergibt sich die Frage, ob es eine (gemeinsame) Tarifnummer gibt oder jedes Teil einzeln zu tarifieren ist. Schnell wird dann von einem Set oder Kit gesprochen, da es sich um eine Warenzusammenstellung handeln könnte. Dazu ist zu beachten, dass bei einer Einstufung als Set oder Kit, also einer Warenzusammenstellung, bestimmte strenge Voraussetzungen zu erfüllen sind. Erst dann darf nur eine Tarifnummer verwendet werden. Schon ein nicht „passender Bestandteil“ des Sets führt dazu, dass es nicht eine gemeinsame Zolltarifnummer gibt. Im Folgenden werden wir die einzelnen Kriterien erarbeiten.

Russland-Sanktionen – Umgehungsrisiken erkennen, minimieren und absichern
Rechtskonformes Handeln im Einklang mit EU-Sanktionen gegen Russland ist leichter gesagt als getan. Umfang, Komplexität und insbesondere Vorgaben zur Absicherung möglicher Umgehungslieferungen führen zu Unsicherheiten und stellen Unternehmen vor große Herausforderungen. In diesem Artikel finden Sie Erklärungen und Hilfestellungen, um die Gefahr zu bannen, dass Ihre Produkte über Umwege nach Russland gelangen.

EXPORT UND LOGISTIK
Die Logistik im Kontext von Industrie 4.0 – Smarte Lieferketten: Schaffen Sie mehr Transparenz und Effizienz in Ihren Logistikprozessen!
Die Industrie 4.0 ist auch bekannt als die vierte industrielle Revolution und bezieht sich auf Integration von digitalen Technologien in industrielle Prozesse und Produktionsmethoden. Durch den Einsatz von modernen Technologien und innovativer Ansätze können Unternehmen ihre Lieferketten optimieren, mehr Transparenz schaffen und so Wettbewerbsvorteile erzielen.

ARBEITSHILFEN
Checkliste zur Präferenzermittlung
Diese Arbeitshilfe bietet Ihnen einen Überblick über die Nutzung von Zollpräferenzen. Sie soll Ihnen als Leitfaden dienen und Ihnen dabei helfen, fundierte Entscheidungen in Bezug auf die Feinheiten und Variationsmöglichkeiten einer Präferenzermittlung zu treffen und Risiken abzuwägen.

Checkliste zur cross-funktionalen Risikoanalyse
Die folgende Arbeitshilfe soll Ihnen einen strukturierten Leitfaden an die Hand geben, um das Element Risikoanalyse im Rahmen Ihres Internal Compliance Programs professionell durchführen zu können.

Checkliste – Einzelne Tarifnummer oder Warenmehrheit
Bei der Eintarifierung von Zusammenstellungen verschiedener Waren für den Einzelverkauf ergibt sich die Frage, ob es eine (gemeinsame) Tarifnummer gibt oder jedes Teil einzeln zu tarifieren ist. Dazu ist zu beachten, dass bei einer Einstufung als Warenzusammenstellung bestimmte, strenge Voraussetzungen zu erfüllen sind. Nur dann kann eine Tarifnummer verwendet werden. Welche Kriterien zu beachten sind, damit es sich um eine Warenzusammenstellung handelt, erläutert beispielhaft folgende Checkliste.

Checkliste zu Russland-Sanktionen
Die Checkliste hilft dabei, Risikofaktoren für die Umgehung von Sanktionen zu erkennen. Sie gibt einen Überblick über geeignete Maßnahmen zur Abhilfe und Absicherung, unterstützt bei der Einhaltung der vom EU-Recht vorgeschriebenen Sorgfaltspflichten und verringert so das Risiko von Sanktionsverstößen.

Checkliste zur Logistik im Kontext von Industrie 4.0
Industrie 4.0 bezeichnet die intelligente Vernetzung von Maschinen und Abläufen in der Industrie mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnologie. Digitalisieren Sie Ihr Unternehmen und unterstützen Sie Ihre Mitarbeitenden mit zukunftsweisenden Lösungen. Machen Sie die ersten Schritte anhand dieser Checkliste.

LÄNDERHINWEISE
Kenia – kurz und kompakt

ENGLISH FOR BUSINESS
Mexico as a global trading hub – North America has more to offer than just the United States
Nordamerika hat mehr zu bieten als nur die Vereinigten Staaten und Kanada. Mit einem europäisch-mexikanischen Handelsvolumen von über 80 Milliarden Euro im vergangenen Jahr ist Mexiko ein ernst zu nehmender Handelspartner in der nordamerikanischen Region. Auch aus deutscher Sicht spielt der mexikanische Markt eine wichtige Rolle. Gemessen am Außenhandelssaldo war Mexiko im Jahr 2023 der zwölftwichtigste Handelspartner für die deutsche Wirtschaft, die mit mehr als zweitausend Unternehmen im mexikanischen Wirtschaftsraum vertreten ist.

NACHGEFRAGT
CERTEX – Der erste Schritt in Richtung Single Window
Das EU-CSW-CERTEX-System, das „elektronische Single-Window-System der Europäischen Union für den Austausch von Bescheinigungen im Zollbereich“, wurde entwickelt, um den Austausch von Dokumenten und Informationen zwischen Zoll- und Nichtzollbehörden zu erleichtern und zu automatisieren. Die Einrichtung des CERTEX-Systems wurde am 09.12.2022 in EU-Recht umgesetzt und soll innerhalb von zehn Jahren schrittweise eingeführt werden. Die erste Phase endet am 03.03.2025.

Sicheres Vorgehen bei der Präferenzkalkulation!
Kennen Sie Ihre Chancen in der Export- und Zollpraxis?

Unternehmen, die Zollpräferenzen nutzen wollen, stehen vor besonders komplexen Herausforderungen aufgrund unterschiedlicher internationaler Handelsabkommen. Trotz des hohen administrativen Aufwands und wirtschaftlicher Risiken müssen oft maßgeschneiderte Lösungen umgesetzt werden. Unternehmen, die Zollvorteile optimal nutzen möchten, sollten wichtige Grundlagen, praxisnahe Lösungen und Besonderheiten der Präferenzkalkulation in ihrer Branche kennen. Mit dieser Ausgabe erfahren Sie, wie präzise Kalkulationen Ihrem Unternehmen entscheidende Vorteile in der globalen Handelslandschaft verschaffen können.

Und welche Chancen können Sie noch für Ihre Export- und Zollpraxis nutzen? Eine umfassende Risikoanalyse hilft Ihnen, potenzielle Schwachstellen zu identifizieren und sicherzustellen, dass alle Abteilungen harmonisch zusammenarbeiten, um so Compliance-Risiken zu minimieren. Dies ist besonders wichtig, da beispielsweise die Anforderungen an die Eintarifierung von Warenzusammenstellungen immer komplexer werden und auch erhebliche finanzielle Auswirkungen für Sie haben können. Damit Sie bestmöglich vorbereitet sind, zeigen wir Ihnen in der Rubrik Export- und Zollpraxis kompakt, wie Sie Ihr Risikomanagement optimal ausgestalten.

Nicht zuletzt stellen die Russland-Sanktionen nach wie vor ein brisantes Thema dar. Denn rechtskonformes Handeln im Einklang mit EU-Sanktionen gegen Russland ist leichter gesagt als getan. Umfang, Komplexität und insbesondere Vorgaben zur Absicherung möglicher Umgehungslieferungen führen zu Unsicherheiten und stellen Unternehmen vor große logistische Herausforderungen. Die Experten dieser Ausgabe geben Ihnen praxisnahe Tipps und Methoden, wie Sie diese und weitere Herausforderungen meistern und Ihre Prozesse optimieren können.

Außerdem für Sie:

  • Die Logistik im Kontext von Industrie 4.0
  • Entwaldungsfreie Lieferketten: Ansätze für EUDR-Compliance am Beispiel Kaffee
  • Certex – der erste Schritt in Richtung Single Window
  • Länderinfo: Kenia

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der aktuellen Ausgabe. Sichern Sie sich Ihren Vorsprung und nutzen Sie Ihre Chancen.

Ihre Kristina Schnitzlein
Chefredaktion ZOLL.EXPORT